Making of
Monika Schneider
Aufgewachsen in Wuppertal, Grafikerin, erfahrene Mediengestalterin: heute lebt und arbeitet die Produzentin in Karlsruhe-Hagsfeld, dem "Haasebelz".
Im Interview spricht die Wahl-Karlsruherin über ihre Motivation, einen Film über die Fächerstadt zu drehen:
Wie entstand die Idee zum Film?
Joachim Wossidlo und ich lernten uns auf einem Film- und Medien-Jour Fix des Filmboards Karlsruhe kennen. Keine Woche später kam es zum ersten Radler im Biergarten und ein weitere paar Tage später zum Gespräch am Telefon mit dem Ergebnis: "Das machen wir. Über diese tolle Stadt MUSS es ein Portrait geben mit Herz und Begeisterung".
Wenn Sie mit der Kamera durch Karlsruhe ziehen, wie haben denn die Menschen reagiert?
Unterschiedlich, aber durchweg positiv. Beim Dreh im Biergarten und der Badischen Bühn "Beim Schupi" habe ich eine Buchhändlerin getroffen, die spontan sagte, dass sie den Film verkaufen möchte. Wir haben eine Führung durch die Südstadt begleitet und haben die Teilnehmer natürlich darüber informiert, dass die Kamera mitläuft. Spontan kamen einige auf uns zu und fragten, wann der Film denn erhältlich sei.
Beim Familientag des KSC waren wir von Fussballfans umringt und im Streichelzoo in Bretten hat eine Familie mit ihren Kindern spontan vor der Kamera mit den immer hungrigen Ziegen gespielt.
Im ZKM haben wir Einblick erhalten in die digitale Medienwelt und der KVV hat uns gerne die Drehgenehmigung für die Turmbergbahn und die Schlossgartenbahn erteilt. Die Liste der freundlichen Unterstützer und Interessierten lässt sich beliebig fortsetzen.
Was erwartet den Zuschauer denn, was gibt es zu sehen?
Natürlich die touristischen Highlights, klar. Der Hauptinhalt aber ist ein Portrait der Region Karlsruhe, wie sie alltäglich präsent ist : für die Einwohner und ihre Besucher. Die Menschen, die hier leben, kommen zu Wort, erzählen aus Ihrem Alltag, warum z.B. das Leben in der Südstadt ein einmaliges Flair hat. Natürlich das Stadtzentrum mit Pyramide, Marktplatz, Schloss. Dann die vielen historischen Gebäude, viel Grün und das intensive kulturelle Leben dieser badischen Metropole.
Was gibt es außer schönen Bildern noch?
Natürlich Fridolin, ohne den es keinen Film mehr geben KANN. Dieses Comic-Schaf hat der Karlsruher Cartoonist Philip Mohila zum Leben erweckt. In kurzen Pausen-Filmen erlebt er so manche Pleiten und Pannen. Was es genau sein wird, wissen wir selber noch nicht, denn Philip und Fabian arbeiten noch daran. Aber dass es wieder viel zu lachen geben wird, da bin ich sicher.
Dann wäre da natürlich der Soundtrack, der die stimmungsvollen Bilder begleitet, geradezu untermalt. Dafür haben wir die Neuen Barden gewinnen können. Und Jamison Young, einen australischen Songschreiber, der die Musik liefert für zwei Extras der DVD: Karlsruhe bei Nacht und im Herbst.
Aber das I-Tüpfelchen wird das Angebot an Sprachkommentaren sein: badisch, deutsch, englisch, wenn wir es schaffen auch französisch. Das dürfte ein Novum sein: der Film wird in einer zusätzlich auswählbaren Tonspur auf badisch kommentiert!
Da sind wir besonders stolz drauf, denn wir konnten die Kabarettistin und Dramaturgin Cordula Möhringer begeistern: Ihre Figur Susi Knöpfle ist eine einfache und unbekümmerte Fleischereifachverkäuferin.
Joachim Wossidlo
"Ich studierte an der Freien Universität Berlin Ethnologie, Soziologie und Geschichte. Nach Auslandssemestern in Accra/Ghana (1991) und Marseille (1992) wechselte ich an die Humboldt Universität zu Berlin und schloß dort mein Studium 1995 in Europäischer Ethnologie mit einem Dokumentarfilm (siehe Ehre den Toten) ab.
Von 1995 bis 1997 arbeitete ich als freier Journalist für verschiedenen Berliner Tageszeitungen. Während einer Summershool zum ethnographischen Film am IWF in Göttingen entstand 1996 der Kurzfilm Slide (16mm, 9 min). Ab 1997 war ich außerdem Kameraassistent bei verschiedenen Projekten in Deutschland und England. 1998 trat ich eine Stelle als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Seminar für Volkskunde/Europäische Ethnologie in Münster an und arbeitete dort bis 2004 als Leiter des Studienschwerpunktes Visuelle Anthropologie. In dieser Zeit unternahm ich ethnologische Feldforschungen in Burkina Faso (1990/91), Südfrankreich (1992), Brasilien (1997/98 & 1999) und in Deutschland (2002/03). Seit 2004 leite ich das Münster EthnoFilm-Festival, ein jährlich Stattfindens Filmfestival, das der Verein "FreDok- Freunde des Dokumentarischen" zusammen mit dem Verein "Die Linse" veranstaltet.
Ebenfalls 2004 gründete ich Wossidlo Film. Seitdem arbeite ich als freiberuflicher Filmemacher, Kameramann, Cutter und Dozent, zuerst in Münster und Westfalen, seit April 2008 auch in Karlsruhe, Baden- Württemberg und der Pfalz.
Mehr über mich erfahren Sie auf meiner Webseitewww.wossidlofilm.de"